Bessere Teamresilienz durch Eingeständnis eigener Schwächen

Durch das Eingeständnis eigener Schwächen können Vorgesetzte zu einer stärkeren psychologischen Sicherheit der Teammitglieder und letztendlich zu einer besseren Teamresilienz beitragen. Bildquelle: Mohamed Hassan / pixabay.com

Psychologische Sicherheit – dieser Begriff wurde durch eine Studie von Amy Edmonson im Jahr 1999 populär. Sie untersuchte Teams in einem Krankenhaus und stellte fest, dass die besten Teams eine Offenheit gegenüber Fehlern und eine damit verbundene Bereitschaft zeigten, über Fehler zu berichten. Damit wurde die psychologische Sicherheit zum Erfolgsfaktor für Teams. Sie zählt seitdem zu den zentralen Schutzfaktoren der Teamresilienz, die wiederum essentiell für eine gesunde Weiterentwicklung und effektives Arbeiten ist. Der Grundsatz: Jedes Mitglied fühlt sich ernst genommen und kann seine Meinung äußern, ohne negative Konsequenzen zu fürchten.

Aber was geschieht, wenn der Vorgesetzte seine Verletzlichkeit und eigenen Schwächen eingesteht? Drei Studien von Constantinos Coutifaris und Professor Adam Grant deuten darauf hin, dass es sich letztendlich auszahlt, wenn auch Führungskräfte eigene Defizite offen eingestehen. Die Forscher teilten in einem Feldexperiment Führungskräfte in vier Gruppen auf. Gruppe 1 sollte ihre Teammitglieder um Feedback zum eigenen Verhalten bitten. In Gruppe 2 sollten Vorgesetzte ihren Mitarbeitenden von negativen Bewertungen aus ihrer eigenen Performance Review berichten. Die dritte Gruppe sollte beides tun, die vierte nichts hiervon.

Nach einem Jahr zeigten sich bei den Teams, deren Vorgesetzte ihre Schwächen mitgeteilt hatten, deutliche Verbesserungen bei der psychologischen Sicherheit. Bei den Teams, deren Manager die Mitarbeitenden selbst um Rückmeldung gebeten hatten, war dieser Effekt nicht festzustellen.

Wenn Vorgesetzte selbst über eigene Defizite sprachen und Verantwortung hierfür übernahmen, fühlten sie sich selbst wohler damit. Dies führte zu einer positiven Reaktion seitens der Teammitglieder, die es schon bald als normal empfanden, Verletzlichkeit einzugestehen, was wiederum ihre eigene psychologische Sicherheit erhöhte.

Baten aber Führungskräfte selbst ihre Mitarbeitenden um Feedback und verteidigten daraufhin ihr eigenes Verhalten oder reagierten gar gekränkt auf negative Kritik, trauten sich die Teammitglieder immer weniger, offen Kritik zu äußern.

Den ursprünglichen Artikel finden Sie hier. Mehr zum Thema psychologische Sicherheit können Sie hier lesen.

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