Nachhaltige Führung einmal anders betrachtet

Nachhaltige Führung

Nachhaltige Führung ersetzt die direkte persönliche Einflussnahme der Führungskraft durch bleibende Strukturen im Arbeitsumfeld und Befähigung der Mitarbeiter. Bildquelle: Gerd Altmann / pixabay.com

Der Begriff der Nachhaltigen Führung (engl. Sustainable Leadership) wird mittlerweile geradezu inflationär gebraucht. Aber was bedeutet es überhaupt, nachhaltig zu führen?

Mit dem Stichwort Nachhaltigkeit verbinden die meisten unmittelbar Begriffe wie „Abfalltrennung“, „Strom und Wasser sparen“, „Verpackungsmüll einsparen“, „Reduktion der CO2-Emmission“ etc. Nachhaltige Führung geht aber weit darüber hinaus. Selbstverständlich sollte eine Führungskraft ihren Mitarbeitern auch solche ökologischen Werte vorleben und das Thema Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil des unternehmerischen Wirtschaftens sein. Zudem sollte sich die ökologische Nachhaltigkeit in Lieferketten und Produktionsprozessen eines Unternehmens wiederfinden.

Ein anderer Ansatz zum Thema Nachhaltige Führung betrachtet diese als Gegensatz zu einer kurzfristigen Führung. Nachhaltige Führung sollte demnach Zeit, Energie und Aufwände für die Führungskraft reduzieren, indem permanente und kurzfristige Eingriffe in das Verhalten der Mitarbeitenden vermieden werden. In diesem Zusammenhang kann sie folgendermaßen definiert werden: „Nachhaltige Führung ersetzt die direkte persönliche Einflussnahme der Führungskraft durch bleibende Strukturen im Umfeld der Mitarbeiter und handlungsfähige Mitarbeiter.“

Nachhaltige Führung bedeutet also immer auch eine Entlastung für die Führungskraft, da sie dadurch Freiräume für andere Führungsaufgaben gewinnt, wie etwa das rechtzeitige Einleiten von Veränderungsprozessen. Wie aber implementiert man einen solchen Führungsstil in der Praxis? Zentraler Ansatzpunkt hierbei ist bereits die Personalauswahl. Mitarbeitende mit hoher Fachkompetenz und hoher intrinsischer Motivation müssen weniger direkt geführt werden als solche, die man permanent bei der Arbeit begleiten und kontrollieren muss. Indem diese Mitarbeiter dann hin zu selbstständigen Entscheidern und eigenverantwortlich Handelnden gefördert werden, ist immer weniger direkte Führung notwendig. In diesem Zusammenhang ist auch die Entwicklung eines Teams, das eigenverantwortlich handelt, vertrauensvoll zusammenarbeitet und sich um die Integration und Entwicklung neuer Teammitglieder kümmert, eine starke Entlastung für die Führungskraft, die dabei nur noch als Coach der Teams fungiert. Zudem sollte die Führungskraft Arbeitsaufgaben immer motivierend gestalten und Barrieren für die Zusammenarbeit wie beispielsweise aufwändige Verwaltungsschritte beseitigen.

Nachhaltige Führung aus diesem Blickwinkel bedeutet also nicht, dass Führung obsolet wird, sondern vielmehr, dass ein direkter Führungsstil durch einen indirekten ersetzt wird. Führungskräfte müssen weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen, sich um das Team kümmern und als Menschen präsent sein. Mit den oben beschriebenen Maßnahmen schaffen sie sich hierfür den entsprechenden Raum.

Die ursprünglichen Artikel zu diesen Überlegungen finden Sie hier und hier.

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