Empathische Führung als Karrierehemmnis
Studien wie der “Women in the Workplace” Report (McKinsey & LeanIn, 2022–2024) zeigen, dass Frauen in Führungsetagen häufiger und früher aussteigen als Männer – und dass, obwohl es kein Kompetenzproblem gibt. Im Gegenteil: Viele Frauen in Führungspositionen bringen strategische, fachliche und operative Fähigkeiten mit und übernehmen zudem wichtige emotionale Führungsaufgaben, wie Teamzusammenhalt und Konfliktmanagement (Harvard Business Review, 2021).
Trotzdem werden diese empathischen Eigenschaften selten bei Beförderungen berücksichtigt. Ironischerweise führt die Fähigkeit, empathisch zu führen, oft nicht zum Aufstieg – im Gegenteil: Die empathischste Person wird häufig nicht zur CEO ernannt. Frauen, die sich gegen diese Arbeit entscheiden, werden schnell als kalt, karriereorientiert oder dominant abgestempelt – Eigenschaften, die den Aufstieg erschweren (Harvard Business Review, 2018, 2022).
Das Ergebnis ist eine strukturelle Doppelbelastung: Frauen, die neben ihrer offiziellen Arbeit auch die inoffizielle emotionale Arbeit leisten, zahlen langfristig einen hohen Preis. Dieses Phänomen nennt man Leadership-Fatigue, dass Frauen in Führung auf Dauer ausbremst. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese Belastung nicht an mangelnder Fähigkeit liegt, sondern an den ungleichen Erwartungen und Strukturen.
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